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Traditionelle Weinprobe zum Schützenfestauftakt

"Sonne" freut sich "wie Bolle"

Salzkotten. »Ich erkläre hiermit das Schützenfest für eröffnet!« Auf diesen Satz warten alljährlich während der Mitgliederversammlung der St.-Johannes-Schützenbruderschaft Salzkotten in der Sälzerhalle mehrere hundert Mitglieder. Der Satz hat Kultcharakter. Und es gilt als Ehre, diese Formel am Mikrofon aussprechen zu dürfen. Am Mittwochabend bat Oberst Matthias Kemper einen davon völlig überraschten Schützenbruder nach vorn.

Es handelt sich um einen Schützen, der praktisch bei allen Arbeitseinsätzen, bei allen Anlässen zur Stelle ist, sich dabei nie in den Vordergrund drängt, aber fleißig anpackt und ein Schütze »durch und durch« ist: Manfred Linnemann. Der Applaus der Schützen in der Halle bewies, dass »Sonne« Kemper eine gute Auswahl getroffen hatte.

Nach den Regularien (Protokoll: Schriftführer Michael Kohlenberg; Jahresbericht: Brudermeister Conrad Möller) nutzte der noch bis Samstagnachmittag amtierende Schützenkönig Moritz Jolmes die Gelegenheit, sich auch im Namen seiner Mitregentin Carina Ahlers bei allen zu bedanken, die in den vergangenen zwölf Monaten mitgeholfen haben, dass das Regentenjahr so perfekt verlaufen konnte. Besonderer Dank galt dem Hofstaat, den Familien, dem Schützenvorstand und den Musikanten.

Oberst Kemper (»Ich freue mich wie Bolle, euch alle hier heute zu sehen!«) freute sich über die hohe Anzahl neuer Mitglieder (57) seit dem Schützenfest 2018.


57 Neueintritte in die Bruderschaft in den vergangenen zwölf Monaten! Das ist bemerkenswert viel. Ein Teil der neuen Mitglieder nahm am Mittwoch an der Weinprobe teil und wurde kurz zur Bühne gebeten.


Zwei langjährige Kompaniechefs kündigten am Mittwoch nun auch ganz offiziell an, dass sie sich bei der nächsten Wahlversammlung nicht wieder zur Wahl stellen werden: Klaus Schröder (1. Kompanie), mit Abstand dienstältester Hauptmann (seit 1999), und Jochen Brauneck (4. Kompanie), immerhin schon seit 12 Jahren Chef der Vierten, möchten demnächst Platz für Jüngere machen.

Jetzt aber blickten beide aber zunächst ebenso wie die weiteren Hauptleute (2. Kompanie: Dieter Heggemann; 3. Kompanie: Klaus Polonyi, außerdem Christian Schaub für die Jungschützen und Matthias Farke für die Sportschützen) voraus auf das Vogelschießen am Samstag. Es wurden wieder vage Andeutungen gemacht, wer denn wohl diesmal voll draufhalten wird. Konkrete Namen bleiben in aller Regel außen vor. Klaus Schröder will gehört haben, dass sich die Anzahl der Aspiranten auf zehn erhöht hat. Und Dieter Heggemann bemerkte, er hoffe, dass der oftmalige Königsmacher der vergangenen Jahre »es diesmal selbst schafft, sich zum König zu machen.« Wen er damit meinte? Christian Schaub wertete es diesbezüglich gar als Fingerzeig, dass der »Schnittchenmajor« am Mittwochabend bei der »Weinprobe« ausnahmsweise mal nicht Erster war, als es darum ging, sich zum Essen abholen anzustellen.


Pokalverleihung 2019 - Batalionsschießen

Pokalverleihung durch den Vorsitzenden der Sportschützen St. Johannes, Matthias Farke (rechts): Gewinner sind (vorn von links) Markus Kleine (Schützenklasse), Rainer Wiechers (Seniorenklasse), Gereon Bartling (für die 2. Kompanie; teilnehmerstärkste Kompanie), Hauptmann Dieter Heggemann (2. Kompanie; Sieger des Bataillonsschießens), Alexander Happe (Altersklasse). Es gratulierten (hinten von links) Brudermeister Conrad Möller, Hauptmann Klaus Polonyi, Hauptmann Klaus Schröder, Oberst Matthias Kemper, Schützenkönig Moritz Jolmes und Hauptmann Jochen Brauneck. Das Hofstaatvergleichsschießen gewann der Hofstaat von Moritz Jolmes gegen den Hofstaat von Markus Keuper. Neuer Schülerprinz der Bruderschaft ist Roman Kemper (2. Kompanie). Fotos: Jürgen Spies


Brudermeister Conrad Möller verlas unter Punkt Verschiedenes einen Antrag, den die dritte Kompanie gestellt hatte. Inhalt: Einführung eines Ärmelabzeichens auf freiwilliger Basis.

Schon vor etlichen Jahren gab es ganz ähnliche Anträge und teilweise langwierige Diskussionen über das Für und Wider von Ärmelabzeichen, die in vielen anderen Schützenbruderschaften selbstverständlich sind, in Salzkotten nicht. Angesichts der wiederholten Anläufe, die bislang im Sande verlaufen waren, sagte Möller, er möchte diesen Antrag letztmalig zulassen. Grundsätzlich sei er kein Freund davon, dass Anträge gestellt werden, »bis irgendwann mal das Ergebnis passt.« Die Modifizierung des Antrages der dritten Kompanie, Ärmelabzeichen auf freiwilliger Basis zu ermöglichen, fand Möller aber gut – im Gegensatz zu seinem Vorstandskollegen Major Hubert Brinkmann, der sich für das Prinzip »alle oder keiner« einsetzte.

Abstimmung über Ärmelzeichen-Antrag

Brudermeister Möller ließ sich nicht auf weitere Diskussionen ein und ließ über den Antrag geheim abstimmen. Ergebnis: Bei 167 Ja-Stimmen (146 Nein-Stimmen, drei Enthaltungen, drei ungültige Stimmen) wurde der Antrag der Dritten angenommen. Wie das Wappen am Ärmel mal aussehen wird, steht noch nicht fest. Es sollen jedenfalls mehrere Vorschläge erarbeiten werden.

Präses Pfarrer Martin Beisler berichtete, wohin im vergangenen Jahr die Kollekte (Sammlung in der Schützenmesse) ging: Der Spendenbetrag wurde einer Suchtklinik im Kreis Höxter zur Verfügung gestellt. Dort leben Männer und Frauen, die keine Perspektive mehr haben. Eingesetzt wurde das Geld für einen Ausflug, eine Adventsfeier und kleine Geschenke. »Die Bewohner haben sich sehr über die Spende aus Salzkotten gefreut«, berichtete Pfarrer Beisler. Der Deutsche Orden, der die Suchtklinik betreibt, hatte den Kollektenbetrag (1200 Euro) auf 2400 Euro verdoppelt. Beisler hofft, dass auch am kommenden Montag wieder ein guter Spendenbetrag in der Schützenmesse zusammenkommt.

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