Erster Spatenstich am neuen Wohnheim
Erster Spatenstich im Garten des Hauses Im Lein 4 (vorn von links): Yasmeen Atlassi (Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter), Vereinsvorsitzender Conrad Möller und stellv. Vorsitzender Michael Kohlenberg (Verein Altenwohnheim), Major Christian Schaub, Ehrenbrudermeister Rudolf Keuper und Bauunternehmer Jörg Schlune sowie (hinten von links) Schützenoberst Matthias Kemper, Architekt Philipp Niggemeier und Ralf Luthardt (BWU). Foto: Jürgen Spies
Hans und Thea Diermann Haus soll im Sommer 2025 bezugsfertig sein
Von Jürgen Spies
Salzkotten. Gut, dass der erste Spatenstich zum Bau des neuen Altenwohnheimprojekts der Salzkottener Schützen am Samstagnachmittag, 2. Detzember, nur symbolisch war. Denn auf dem gefrorenen Gelände hinter dem Haus "Im Lein 4" hätten die Teilnehmer des Akts schon feste auf die Spaten treten müssen, um ins Erdreich stechen zu können. Voraussichtlich im Sommer 2025 soll der Komplex, bestehend aus dem Altbau samt Anbau und dem Neubau, für den jetzt der Startschuss fiel, bezugsfertig sein.
Der von der St.-Johannes-Schützenbruderschaft Salzkotten getragene Verein "Altenwohnheim Salzkotten" ist Bauherr dieses außergewöhnlichen Projekts. Mit größter Wahrscheinlichkeit dürfte es in Deutschland einmalig sein, dass eine Schützenbruderschaft das inzwischen vierte Altenwohnheim errichtet, seniorengerechte Sozialwohnungen für ältere Salzkottener Mitbürger erstellt und diese Wohnungen ehrenamtlich unterhält - so, wie es in der Satzung des Vereins Altenwohnheim seit jeher geregelt ist.
Wohl nicht zuletzt dieses herausragende soziale Engagement der Sälzer Schützen wird die gebürtige Salzkottenerin Gabriele Diermann-Beermann, die in Bad Salzuflen lebt, veranlasst haben, der Schützenbruderschaft im vergangenen Jahr eine beeindruckend große Schenkung zu machen. Sie überließ dem Verein Altenwohnheim ihr Elternhaus "Im Lein 4" mit der Auflage, die Immobilie satzungsgemäß zu verwenden, zu erweitern und als "Hans und Thea Diermann-Haus" zu führen.
zur Erinnerung: Gabriele Diermann-Beermann, die am Samstag beim ersten Spatenstich nicht dabei sein konnte, hatte der Stadt Salzkotten im vergangenen Jahr zahlreiche Kunstwerke - die Betonskulpturen "Salzkottener Alltagsmenschen" - gestiftet. "Für das Gefühl von Heimat und Geborgenheit in meiner Kindheit und Jugend, das bis heute in mir wurzelt", sagte sie zur Begründung.
Eine Pflegeeinrichtung soll das "Hans und Thea Diermann-Haus" nicht werden. In der Bestandsimmobilie werden aus den vorhandenen vier Wohnungen durch Umbau sechs, der Neubaukomplex wird ebenfalls sechs Wohnungen haben; konzipiert und federführend geplant von Architekt Philipp Niggemeier, Geschäftsführer des Salzkottener Unternehmens Accentbau. Bauausführendes Unternehmen ist das Baugeschäft Schlune aus Salzkotten.
Neu- und Umbau werden gefördert durch Darlehen der KfW Bank, wobei der Kredit mit einem Tilgungszuschuss verbunden ist. Begleitendes Kreditinstitut ist die Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter und wichtige Schnittstelle zwischen der KfW, dem Verein Altenwohnheim und den Banken die Bürener Wirtschafts- und Unternehmensberatungsgesellschaft (BWU GmbH, Firmenverbund DGS; Salzkotten). Allein für den Neubauteil beziffert Conrad Möller, Vorsitzender des Vereins Altenwohnheim, die Investitionssumme auf etwa 1,2 Millionen Euro.
Der Verein unterhält weiterhin das mit erheblichen Eigenleistungen 1995/96 erbaute Felix-Klingenthal-Haus (12 Wohnungen) und das 1971 errichtete Haus an der Kokelake (6 Wohnungen). Nicht mehr im Besitz des Vereins ist seit Jahresbeginn das 1967 gebaute und zuletzt leerstehende Wohnheim (6 Wohnungen) am Luisenweg, so dass es auch künftig bei drei Altenwohnheimen bleibt.